Donnerstag, 23. September 2010

ASP - Und wir tanzten....

Ich mag Kurzgeschichten.
Ich mag Musik.
Ich schreibe gerne.
Ich liebe ASP.
Ich verehre dieses Lied

Viel Spaß beim lesen, hören, träumen, kommentieren ;)


Sanft funkelte der Mond auf die verschneite Landschaft. Der Schnee dämpfte all die Geräusche, die im Sommer vielleicht zu hören gewesen wären. Nichts verriet, dass es hier vor Leben strotzen konnte. Sanft fiel der Schnee weiter auf die Landschaft. Doch da waren auch Spuren zu entdecken, schon wieder halb verdeckt von einer neuen Schicht. Folgte man den Spuren, so kam man schon bald an einem Waldrand, und weiter hindurch, bis man auf eine Lichtung traf.
Mit flatternden Tüchern bekleidet war sie die Frau mit der blassen Haut und dem seidenen, dunklem Haar. Einen stummen Tanz, zu einer nicht hörbaren Melodie tanzte sie in den Schnee, gemeinsam mit dem Mann. Kein Wort wurde getauscht, absolute Stille herrschte. Kaum das Scharren der nackten Füße im Schnee war zu hören. Mit den Blicken hielten die beiden aneinander fest, in jeder Drehung, in jeder Sekunde. Nicht oft war es, dass die beiden sich berührten, doch wann immer sie dies taten, merkte man die innige Verbundenheit, die zwischen ihnen herrschte.
Sanft, beinahe lächelnd leuchtete der Mond zu ihnen hinunter und spiegelt sich in ihren Haaren wider. Ruhig fielen die Flocken um die beiden Tanzenden hinunter. Beinahe schwebend, übermenschlich konnte man die beiden bezeichnen, deren Schritte kaum den Boden zu berühren schienen. Lange tanzen sie so, zu keiner Melodie, doch mit wunderbar miteinander harmonierenden Bewegungen, als hätte sie diesen Tanz schon lange einstudiert, doch gleichzeitig merkte man, wie spontan die Bewegungen doch waren.
Die letzte Berührung dauerte ewig. Sie nahmen sich in die Arme, und behinderten sich doch gleichzeitig nicht an der fortwährenden Bewegung. Langsamer wurde der Tanz, ganz unmerklich langsamer, bis die Bewegung fließend aufhörte. Nun standen sie beide dort im Schnee, in inniger Umarmung, doch obwohl der Tanz zu Ende war, bewegten sie beide sich noch immer weiter, strichen sich über die Körper, küssten und streichelten sich in aller Stille.
Gemeinsam sanken die beiden Gestalten in den Schnee, wobei ihre fließenden Bewegungen noch immer anhielten.
Sanft dunkelte der Mond auf den verschneiten Wald. Es ware keine Geräusche zu hören, die man vielleicht erwartet hätte. Und der Schnee rieselte in lockeren Flocken hinunter, auf die weiße Landschaft.


Und wir tanzten im Schnee vergangenes Jahr
Der Mond funkelte sanft in Deinem Haar
Und es tut auch kaum mehr weh
Wenn ich alles vor mir seh
Als ob's gestern war und nicht vergangenes Jahr

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