Mittwoch, 3. August 2011

Einsam

Mir war schon immer klar, dass ich meine Familie vermissen würde, wenn ich mal weg bin. Ist aber auch nichts klarer als das, schließlich hab ich den irren Haufen an und für sich wahnsinnig gerne. Vielleicht läster ich über sie, vielleicht sag ich manchmal böse sachen, vielleicht denke ich manchmal, ohne die wäre ich besser dran. Aber tief im inneren weiß ich doch eigentlich, dass ich sie gerne habe.

Ich bin mit bis zu 5 Personen im selben Haushalt, mit bis zu 11 ingesamt in nächster Umgebung aufgewachsen. Da sind die fünf aus dem Haushalt zwar schon mit inbegriffen, aber die anderen 6 gehörten auch stets mit zur Familie. Dazu dann immer irgendwelche Viecher. Drei Hunde, unzählige Katzen, Meerschweinchen, Fledermäuse, Hasen.... irgendwas war immer da. Insofern könnte man gut sagen, dass ich ein klein wenig verzogen bin, was Leben in meinem Umfeld angeht.
Warum ich das erzähle?
Weil gerade nichts los ist. Weniger als das noch. Irgendwie. Monsieur ist die gesamte Woche lang Arbeitstechnisch in Hamburg unterwegs. Was bedeutet, ich hab ihn seit Sonntag abend nicht mehr so recht zu Gesicht bekommen. Jetzt ist Mittwoch.
Und ich bin mit den Nerven total am Ende.
Inzwischen hab ich mich sogar an die einigermaßen ordentliche Fahrradstrecke (12,2 km immerhin) gewohnt, die ich täglich zweimal zu fahren habe, sogar an die Strecke (stirb Eichwalde, STIRB!!!) Aber ich kann es nicht, absolut nicht ausstehen anzukommen, und eine leere Wohnung vorzufinden. Alles da, wo es war, als ich knapp 12 Stunden davor die Tür hinter mit geschlossen habe, zwei Räume absolute leere. Ich war daheim ja schon des öfteren alleine, aber da hatte ich immer noch meine Viecherchen, die da waren. Gerade, wenn sonst keiner da waren, waren die Katzen kuschelig. Und jetzt? Flaute. Ich habe das Gefühl daran kaputt zu gehen und zähle die verdammten Stunden, bis endlich Freitag ist, und ich wieder jemanden hier habe, mit dem ich reden kann, den ich verarschen kann, den ich ignorieren kann. Jemand der hier lebt.
Allein auf dauer pack ich das nicht.

Ich vermisse dich, Roy.

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